Queeres Netzwerk Bayern aus der Geschichte der Diskriminierungen entwickeln

 und etwas Queere Geschichte voraus: 

In den Zeiten der Verfolgung durch die Höllen-Ängste, die Kirchen-Moral, dann der Nazis und weiter in der Adenauer-Zeit wieder mit der Moral der Kirchen: Queere Verfolgungsgeschichte wirkt noch weiter. Nicht nur in den alten Biografien: Verquere moralische Vorstellungen sind weltweit noch am Werk …

Queere Geschichte im katholischen Bayern zusammenstellen

Queere Geschichte in Stadt und Land, in Berufsgruppen und kulturellen Prägungen, in Sittengeschichte und Verfolgung, in medizinischen und psychologischen, auch religiösen Sichtweisen und ihre verbliebenen Tabus: Befreiungsbewegungen

Seit den Jahren um 1969, der ersten Lockerung des §175, sind viele Gruppen entstanden, auch die amerikanische Bewegung von Stonewall bis in die Army wirkte sich aus: Zeitschriften und Magazine, Hippies und Gestalttherapie

Stadtleben

„Stadtluft macht frei“ war eine alte Hoffnung, die viele vom Land in die Stadt zog, vom Leben als Knecht oder Tagelöhner, nachdem die Leibeigenschaft 1808 auch formal aufgehoben wurde, und das Leben in der Anonymität der großen Stadt und der Offenheit der Auswahl in den Gaststätten, so weit man sich diese leisten konnte: Später zum Studium, an die Hochschulen.

Landgruppen

Auch auf dem Land gab es verschwiegene Treffpunkte und Wirte, Bahnhofstoiletten und Gelegenheiten, Stadtparks und Wäldchen

in Berufsgruppen

Bader, Friseure und Theater waren schon früher die Anlaufpunkte, wie Kasernen und Klöster, Kirchen und Musik … und Klappen zwischen Fluss und Oper,

Hindernisse

  • Angststörungen, vom Leben im Versteck zum offenen Auftreten in Freundeskreis, Familie und Beruf
  • Grenzverletzungen, psychische Folgen von Übergriffen, Pädophilie, Gewalt in Beziehungen
  • Macht und Missbrauch, Autoritäten und Gewalt-Situationen der Erziehung, Verfolgungserfahrungen, Migration
  • Traumatisierungen und die Lösung von alten Knoten: Erinnerungen, die weh tun oder Panik auslösen, in die Präsenz bringen, auf wirkliche weitere Wirkung befragen und untersuchen, braucht erfahrene Gesprächspartner*innen, die den Mut zu den Themen Beziehungen und Sexualitäten aufbringen, in der Ausbildung fehlte das früher oft, auch bei Ärzten, in der Psychotherapie

in Berufsgruppen

Bader, Friseure und Theater waren schon früher die Anlaufpunkte, wie Kasernen und Klöster, Kirchen und Musik … und kluge Frauen wie Hebammen, Schmuserin und Leichenfrau fanden Verständnis, falls sie nicht zu fromm waren, wie manche Ärzt*innen und Seelsorgende. (Unreine Berufe bis zum Friedhof, Prostituierte)

Aufarbeitung und Resistenz in Kirchen, Justiz und Polizei

Scham und Schuld, Kleriker-Stand und Dünkel, Berufsgruppen-Solidaritäten und clandestine Gruppen

Queerer Aktionsplan auch für Bayern?

Stand bundesweit in allen anderen Bundesländern und die Situation der Aktionsgruppen in Bayern: Organisationsnetz gebildet, viele Gruppen und ca 30 CSD in mittleren Städten, regionale Stammtische und Selbsthilfegruppen, wachsende Vielfalt der thematischen Gruppen, bi+, poly, Fetisch, Alter, Musik …

aktuelle Konservative und reaktionäre Hinhalte-Taktiken

Bayrischer Jugendring als nachgeordnete Einrichtung und Sozialministerium, bisher nicht das Kultus- und Wissenschaftsministerium und die Hochschulen, Entfernung aus der Koalitionsvereinbarung (Aiwanger!) Neue Selbstorganisation landesweit in jüngeren Generationen

in einer Welt der Vielfalt leben:

dekolonialisieren

Die Kolonialisierung der Köpfe können wir gerade wieder hautnah erleben: In der Kaiserzeit war es der aufkommende National-Wahn, der militaristisch, rassistisch und weltpolitisch mit christlicher Mission die adelige Bürgerlichkeit in alle Welt verbreiten wollte, als „Wohltätigkeit der Reichen“ bis heute eine Seuche des Denkens.

Pluriversum als internationales Lexikon der guten Projekte, Sammlung für interkulturellen Austausch zur Aufarbeitung kolonialer und rassistischer Geschichte in Begegnungen auf Augenhöhe, zwischen Magie der Szene und Theater: Migration und Integration, Begegnung und Freizeit, meetup

„Queere Zeitgeschichten im deutschsprachigen Europa” am 1. und 2. Juli 2024 internationale Abschlusstagung „Queer contemporary histories – international and intersectional perspectives“ an der Freien Universität Berlin https://www.hsozkult.de/event/id/event-140348?utm_source=hskhtml&utm_medium=email&utm_campaign=htmldigest

Die letzten 100 queeren Jahre

Schon um 1900 begann am Monte Verita bei Ascona eine Bewegung der Lebensreformenden in Europa, die mit dem Wandervogel von der Jugend aufgenommen wurde und in vielerlei Art gewandelt: Ausdruckstanz und die Bücher von Hermann Hesse brachten das Denken in den folgenden Jahrzehnten in die breite Bevölkerung, Freikörperkultur, Gymnastik und Sport, Fotografie und Naturbewusstsein prägten die kritischen Geister gegen Industrialisierung.

Neue Aufklärung gegen die autoritären Rückschritte

Selbsthilfe und Selbstorganisation in wirklichen Communities vor Ort

Im Gegensatz zu den Communitys, von denen Politiker und Hauptamtliche gerne reden, wenn sie das Ehrenamt loben: Wie geht tatsächlich demokratie-lernen in Selbsterfahrung in der Gruppe? Vernetzung in Region und Bezirk, Verband und Landesebene?
Szenen schaffen Communities und Families nach Bedarf der jeweiligen Personen und Gruppen 

Nutzung der alten Widerstände für das Empowerment der Zukunft

Verbände und Vereine in den kirchlichen und konservativen Kreisen nach biografischen Erfahrungen in den eigenen Familien befragen: Wie wurde in den Familien, Dörfern und Kleinstädten über abweichendes Verhalten im Bereich der Beziehungen und Orientierungen gesprochen, welche Umschreibungen führten eher in die Irre?  Angebot von moderierten Erzählcafes als Einstieg?

Generationengespräche gegen die Einsamkeit: Lebensformen und Wahlfamilien, Community-Building aus den Szenen vor Ort, Fortbildungen für die Soziale Arbeit und Kommunikation, VHS etc.

———– Queere Geschichte im katholischen Bayern zusammenstellen:

Katholisch ist hier eine Einschränkung auf das katholische Altbaiern, das fränkische, eher evangelische Gebiet, das erst 1806 Napoleon zum „Königreich“ dazugeschlagen hatte, hat vielleicht andere Entwicklungen?

Queere Geschichte in Stadt und Land, in Berufsgruppen und kulturellen Prägungen, in Sittengeschichte und Verfolgung, in medizinischen und psychologischen, auch religiösen Sichtweisen und ihre verbliebenen Tabus: Befreiungsbewegungen - fehlt da noch was?

Roh-Manuskript: https://wiki.eineweltnetz.org/doku.php?id=queere_geschichte @queereGeschichte@misskey.de 


https://fritz-letsch.jimdofree.com/

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