Freddie's 39th birthday - Let Me Entertain You: 1985 war die gefährlichste Zeit in der Szene Münchens, aber eine Verbreiterung der Szene

Aus US-Amerika gab es zwar Schlagzeilen, dass Aids, die neue Krankheit, das Immunsystem ruiniert, aber so konkret war es noch nicht in München angekommen gewesen, auch wenn der VSG, der Verein für sexuelle Gleichberechtigung, schon Informations-Veranstaltungen dazu angeboten hatte. (Gegründet vor 50 Jahren, 1971, als die polizeiliche Verfolgung noch massiv war.)

Es gab zwar etliche Reisende, auch viele Freundschaften, wie Gusti und Carlos berichteten, aber außer Poppers und den Journalen mit den extremeren Fetisch- und Leder-Parties wollte man es nicht so genau wissen ... 

Dann gab es Geflüster: Der und der könnte es schon haben, und Staatsgeheimnisse um einzelne Mitarbeitende der Szene-Kneipen, die ihre eigenen Informationen hatten: Noch wenig wirklich richtiges zu Übertragungswegen, bis Dr. Jäger im Schwabinger Krankenhaus eine erste Studie zum Gesundheitsverhalten Schwuler Männer begann, was gleichzeitig mit Informationen und Test verbunden war: Hepatitis war noch ein paralleles Problem ...

Viele der hier im Film feiernden leben nicht mehr, doch das öffentlich begangene Sterben kam erst später. Klaus Nomi, Rock Hudson ... 
und ganz gut bis heute verschwiegen: Die Bisexualität: Auch Freddy war ordentlich verheiratet und nebenbei seiner Frau weiterhin treu ...
 

Reisserische Aufmacher und heiß diskutierte Maßnahmen aus der CSU von Aids-Lagern bis tätowieren der Infizierten spiegelten die Seuchenpolitik der Pest und Syphilis, die Verdächtigung der Prostituierten und die Testung der jungen Beamten-Anwärter blieben übrig.

Die meisten Aktiven des VSG wanderten in die 

Münchner Aidshilfe, 

wie auch aus den anderen Gründer-Vereinen MLC Münchner Löwen (Leder) Club und HuK Homosexuelle und Kirche(n) sowie ? HALT und Rosa Freizeit?.

Deutsche Aidshilfe und Aufklärungskreise

brachten auch die Informationen aus den internationalen Bewegungen, wie Buddies, die Begleitung der Sterbenden und ihrer Partner, das KILT-Projekt zur Erinnerung an Verstorbene und zur Trauerarbeit, Banner gegen die Angst war ein Kunstprojekt mit vielen Mitwirkenden und Ausstellungen, Organisationen der Junkies und Positiven-Tage


Act up München

hatte einige Aktionen gegen diskriminierendes Verhalten in Kliniken und Krankenhäusern, bei Rettungsdiensten und Polizei, die durch kompetente Öffentlichkeitsarbeit beigelegt werden konnten.

Cafe Drehscheibe

war eine Initiative um Gesundheitsladen und beginnende Selbsthilfe, einen regelmäßigen Treffpunkt inneutraler Lage zu schaffen ... bis die Initiative zum 

sub reifte: 1988


Zuerst in den alten Räumen der zu klein gewordenen Aidshilfe im Hinterhof der Müllerstraße, 
dann in der frei gewordenen Stadtsparkassen-Ausweichstelle, bis die teuersten Räume gefunden waren und nun letztlich ein städtisches Haus bezogen werden konnte.

1988 sass ich zu einem Gespräch beim städtischen Kommunal-Referenten, dessen Mitarbeiter sich viele Gedanken gemacht hatte, was die Anforderungen für Räume eine Schwulenzentrums in möglichen städtischen Liegenschaften sein könnten, und ich war erstaunt, was gedanklich möglich wurde.

Im Hinterhof der Müllerstraße begann dann auch das Leben der Bisexuellen Gruppen 1991,
mit einem gemeinsamen Stammtisch damals noch in der Augustenstraße "beim franz"?

bimuc konstant, aber keine Bewegung?

Es gibt uns zwar auf verschiedenen Kommunikationswegen, aber für die Meisten ist die Bisexualität dann eine so selbstverständliche Sache, dass sie auch keine große Mühe investieren: Eher geht es weiter zu den Fetisch- oder polyamory- Interessen in trans- oder 






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