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Darkroom und Dunkelfeld

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In den vergangenen Wochen und Monaten gab es eine ganze Menge queere Ausstellungen in München: vom Amerika Haus zu Trans * bis zum Haus der Kunst mit dem Forum Queeres Archiv und jetzt im NS-Dokuzentrum , wo aktuell erzeugte Kunst die Standard-Ausstellung bis Mai 2023 belebt und ergänzt und eine Ausstellung im ersten Stock die Jahre zwischen 1900 und 1950 die Elemente des queeren Lebens damals als enorm innovativ sichtbar machen. Bei all der freundlichen Aufmerksamkeit für lesbisches und schwules Leben, für Trans (denn Bisexualität bleibt meistens noch ausgespart) entsteht mir ein seltsames Gefühl, denn mindestens zwei Bereiche fehlen massiv: Der Darkroom und das Dunkelfeld Darkroom ist mein Symbol für alles heimliche, für den Fetisch, für das nicht in die Öffentlichkeit zu bringende, weil es die Heimlichkeit der Sexualität der Begegnung, der geschlossenen Aufmerksamkeit braucht. Dunkelfeld meint den großen Bereich der nicht gelebten Sexualität, der heimli...

Mut gehört dazu: europ. Positiven-Treffen 1988 in München

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Erst Häussinger + 14.10.2022 mit 74 Jahren spricht grade noch mal in Radio Lora92,4 in http://queeruferlos.de und erinnert mit Gedichten, auch von seinem Freund Christian an die Zeit der Angst, Infektionen und dem damaligen Sterben. Celia und viele damals mutige tauchen wieder auf. Ein anderer Christian, Werner und Alexandra-Freund Egon ...  aids hat ein neues Gesicht bekommen, in anderen Ländern und Regionen sterben noch heute viele... Ohne Medikamente. Am 1. Dezember werden wir wieder gedenken ... 1993 die Pressearbeit zum dann folgenden Bundespositiventreffen in München 

lesbische und schwule Geschichte(n): 50 Jahre Bewegungen in München: Vergangenheit?

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 50 Jahre Lesben- & Schwulen-Bewegung in München Der Festakt in der "Deutschen Eiche" erinnert mich an das Buch "Anders Fühlen" von Benno Gammerl , der in Gesprächen und Interviews etliche Lebensgeschichten aufgezeichnet und in den historischen Kontext gestellt hat: Zwischen Angst und Diskriminierung, Flucht in die Stadt, Moral am Land, Glaubens- & Kirchenbindung, Verfolgung und Partnerschaften ...  Alle Register der frühen Bewegungen und mühsamen Selbst-Bestimmungen von eigener Identität und gegen Krankheits- Zuschreibungen, die ja noch bis 1999? im WHO- Index standen ... Heutige junge Leser*innen werden an der Begrifflichkeit merken, wie rasant die Veränderung der letzten Jahre waren:  Von der polizeilichen Verfolgung und der schieren Undenkbarkeit (& ungeschickten Wortwahl) der Homo-Ehe bis zu den noch weitgehend unbeachteten biografischen Veränderungen bisexueller, polyamorer und transidenter, intersexueller und nicht-binärer Menschen, di...

Freddie's 39th birthday - Let Me Entertain You: 1985 war die gefährlichste Zeit in der Szene Münchens, aber eine Verbreiterung der Szene

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Aus US-Amerika gab es zwar Schlagzeilen, dass Aids, die neue Krankheit, das Immunsystem ruiniert, aber so konkret war es noch nicht in München angekommen gewesen, auch wenn der VSG, der Verein für sexuelle Gleichberechtigung, schon Informations-Veranstaltungen dazu angeboten hatte. (Gegründet vor 50 Jahren, 1971, als die polizeiliche Verfolgung noch massiv war.) Es gab zwar etliche Reisende, auch viele Freundschaften, wie Gusti und Carlos berichteten, aber außer Poppers und den Journalen mit den extremeren Fetisch- und Leder-Parties wollte man es nicht so genau wissen ...  Dann gab es Geflüster: Der und der könnte es schon haben, und Staatsgeheimnisse um einzelne Mitarbeitende der Szene-Kneipen, die ihre eigenen Informationen hatten: Noch wenig wirklich richtiges zu Übertragungswegen, bis Dr. Jäger im Schwabinger Krankenhaus eine erste Studie zum Gesundheitsverhalten Schwuler Männer begann, was gleichzeitig mit Informationen und Test verbunden war: Hepatitis war noch ein paralleles...

shy radicals: Hamja Ahsan - Schüchterne oder introvertierte Radikale

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Vielleicht ein Hinweis auf die problematische Organisationskraft der bisexuellen Gruppen und Kreise zwischen den früheren lauten Tunten und Transen, Lesben und kämpferischen Soziolog*innen-Queers ... denn Drags sind zwar ein interessante Show, les-bi-schwule Schauspieler*innen nun auch "OUT", aber die selbstverständliche Lebensform politisch queerer antikapitalistischer Arbeit gegen hierarchische und korrupte Macht-Strukturen für einen unterstützende Kunst-Austausch in Gruppen braucht Lernfelder. Persönliches trans und inter* verträgt anfangs so wenig öffentliches Auftreten wie die Situation, sich aus der Hetero-Welt der Familie und Gemeinde in eine bisexuelle Welt mit homosexuellen Anteilen zu begeben,  und die Fragen, wie die Lebensform einer offenen oder polyamoren oder nur romantischen Beziehung in einem Freundeskreis, in der Verwandtschaft oder in einer Arbeits-Situation zu vermitteln oder zu verschweigen oder gar zu verheimlichen ist ... braucht vielleicht das Wissen um...

IDAHOBIT 2021 in München: Am 17. Mai der Abschaffung und Folgen von §175 und sexueller Diskriminierung zu erinnern

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 Uns ist es wichtig auf dem  IDAHOBIT  präsent zu sein. IDAHOBIT ist der internationaleTag der Homo- und Bisexuellen, Trans und Inter* zur Erinnerung an die Befreiung vom §175 und der internationalen Krankheits-Zuschreibung der WHO Anstatt einer langen Rede wollen wir 3 kurze Statements beitragen, die unsere persönlichen Erfahrungen und Standpunkte widerspiegeln. Fritz - Als Zeitzeuge, als der § 175 noch in Kraft war. Kriminalisierung von Homosexualität und die Auswirkungen davon auf schwule und bisexuelle Männer. Susanne – Intersektionelle Diskriminierung bzw. Diskriminierungserfahrungen. Andreas – Romantische Anziehung und sexuelle Orientierung als Spektrum. Die Erfahrung „nicht heterosexuell genug – Nicht schwul genug“. Was hältst Du von den Ideen? Nächste Schritte:  Wenn wir an diesem Konzept festhalten wollen, sollten wir uns bis zum nächsten Bi-Stammtisch weiter Gedanken dazu machen. Beim nächsten Online-Bi-Stammtisch können wir uns noch einmal dazu austausche...

When In Rome - Phil Ochs: Caesar und Cassius fluchten und riefen Das Reich war aufgestiegen und jetzt fiel es: Im Iden des März - Oh, endlich ist der König tot Gott schütze die Königin

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  When In Rome - Phil Ochs Wenn du in Rom bist, mach wie es die Römer tun - die Übersetzung unten In the fire blue forests, faded and forgotten I crawled through the cotton fields, picking for cotton The overseer sneered, his whipping was rotten With ecstasy In child-like terror I tore out the tap roots Cards of the lash were calling to follow suit I dashed for the swamps, the hounds in hot pursuit Jealously All through the night a figure of fright As I hid my head And they buried their nose in a cut of my clothes Now torn in shreds And they never would leave until they believed That I was dead But I'd never curse their names Oh, who am I to blame? I know I'd do the same Endlessly [Chorus] And all the high-born ladies So lovely and so true Have been handed to the soldiers When in Rome do as the Romans do Frail and afraid in the mists of the morning The snakes and the spiders were sadly performing The bark of the dogs kept up the warning Inside the wood Sweating and swearing I c...